Elektrosmog und was man dagegen tun kann
Beeindruckende 8,3 Milliarden Mobilfunkanschlüsse existieren weltweit. Das Thema Elektrosmog entzündet sich meist am Mobilfunk. Doch Elektrosmog ist mehr als Funktelefonie. Als Prinzip der Vorsorge muss überall gelten: vermeidbare Belastungen gehören vermieden! Doch es gibt auch zahlreiche irreführende Produkte.
Das alles ist Elektrosmog
Mobilfunk ist nicht der alleinige Urheber von Elektrosmog. Elektrische sowie magnetische Felder sind in vielen Bereichen messbar – hier eine gekürzte Liste, wo Elektrosmog auftritt:
- Lampen (Nachttisch-, Esstisch-, Schreibtischlampen)
- Elektroleitungen in der Wand oder zu Geräten
- Computer, Bildschirme, elektrische Haushaltsgeräte
- Trafos in Radioweckern, CD-Playern, Lampen etc.
- Mikrowellenherd und Induktionsherd
- Handys, DECT-Schnurlostelefone, Netcubes und WLAN-Sender
- Hochspannungsleitungen
- Mobilfunksender sowie Radio- und Fernsehsender
- Kunststoffbezüge von Möbeln und Fahrzeugen, Kunststoffteppiche
Elektrosmog umfasst elektrische und magnetische Wechselfelder unterschiedlicher Frequenzen sowie elektrische und magnetische Gleichfelder.
Wie diese nicht sichtbaren Felder im Wohnbereich wirken, darüber sind Fachkreise uneins. Sachliche ExpertInnen empfehlen für genau diese Fälle eine Strategie der Vermeidung. Wir haben für Sie die wichtigsten Tipps der Landessanitätsdirektion Salzburg zusammengefasst
Belastungen durch hochfrequente elektromagnetische Strahlung vermeiden
Hochfrequente Felder sind aus der heutigen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Neben dem Mobilfunk werden Rundfunk, Fernsehen und drahtlose Computernetzwerke damit betrieben. Feuerwehr, Polizei, Rettung, zivile und militärische Katastrophenhilfe, Rettungsorganisationen aber auch die Flugsicherung nützen zur Kommunikation hochfrequente Felder.
Tipps gegen hochfrequente Strahlung
- Telefonate mit dem Handy/Smartphone kurz halten und Freisprechfunktion oder strahlungsarmes Headset benutzen.
- Vermeiden Sie die Verwendung drahtloser Headsets auf Funkbasis.
- Vermeiden Sie es, das Handy/Smartphone direkt am Körper zu tragen.
- Deaktivieren Sie alle nicht wichtigen Apps, da diese regelmäßige Strahlenexposition verursachen.
- Schalten Sie Ihr Handy/Smartphone nach Möglichkeit auf Flugmodus oder deaktivieren Sie unter dem Menüpunkt „Einstellungen“ mobile Daten, WLAN, Bluetooth und Nahfeldkommunikation (NFC).
- Verzichten Sie auf DECT-Schnurlostelefone. Stattdessen wird die Benutzung eines konventionellen schnurgebundenen Telefons empfohlen.
- Verzichten Sie beim Internetzugang auf Funkverbindungen (WLAN) und auf PowerLAN-Netzwerke (dLAN, Internet über die Steckdose). Verwenden Sie eine leitungsgebundene Ethernet-Verbindung (LAN).
Tipps gegen niederfrequente Strahlung
- Da Magnetfelder Wände durchdringen, sollte sichergestellt werden, dass sich in unmittelbarer Nähe des Bettes oder in einem angrenzenden Raum keine Magnetfeldquellen befinden.
- Eine einfache Maßnahme besteht darin, die Spannungsversorgung zum Schlafzimmer nachts abzuschalten (Sicherung im Sicherungskasten oder mit Netzfreischalter).
- Verzichten Sie auf eine elektrische Heizdecke während des Schlafes: Schalten Sie die Heizdecke nicht nur aus, sondern ziehen Sie auch den Stecker aus der Steckdose.
- Schlafen Sie in einem metallfreien Bett und auf einer metallfreien Matratze.
- Halten Sie beim Schlafen Abstand zu Eisenmaterialien (Heizkörper, Stahl, etc.).
- Beim Tragen von synthetischer Kleidung sowie Schuhen mit Gummisohlen kann es zu elektrostatischen Aufladungen kommen. Baumwollkleidung und Schuhe mit Ledersohlen helfen elektrostatische Aufladungen zu vermeiden.
Irreführende Schutzmittel
Geerdete Bettdecken
Das Magazin KONSUMENT warnt vor dem Kauf diverser Produkte die versprechen, Elektrosmog zu reduzieren. An geerdeten Bettdecken wird zum „Beweis“ mit einem Voltmeter gemessen. Ein Voltmeter kann Elektrosmog nicht messen, Messwerte haben damit keine Aussagekraft. Solche „Beweise“ hält das Magazin KONSUMENT für Unfug. Das Ganze kann sogar gefährlich werden, wenn die Elektroinstallation nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Eine Abschirmung magnetischer Felder ist damit jedenfalls nicht möglich.
Metallfolien oder –plättchen für das Mobiltelefon
Laut VertreiberInnen würden die elektromagnetischen Felder nicht verändert, der Körper könne besser mit ihnen umgehen. Laut dem Magazin KONSUMENT kann mit bekannt anerkannten Messmethoden die Wirksamkeit NICHT überprüft werden.
Rosenquarz
Dessen Wirkung ist nicht nachweisbar. Aus technischer Sicht ist nicht nachvollziehbar, wie ein nicht leitender Stein elektromagnetische Felder umwandeln und speichern kann. In einem durchgeführten Test (Computerzeitschrift BILD) konnte kein nennenswerter Effekt festgestellt werden.