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Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Gehen geht uns alle an!

Der Weg zu Arbeit, Schule, Kindergarten, Bäckerei oder Trafik ist oft auch ohne Auto möglich. Täglich kurze Wege zu Fuß zurückzulegen, ist eine kostengünstige Möglichkeit, gesünder zu leben.

Frauenfüße mit Sportschuhen

Gehen ist gesund

Gehen ist gesund und klimafreundlich und weniger Verkehr macht die Straßen sicherer. Gehen stellt eigentlich die natürlichste Fortbewegung des Menschen dar. Doch unsere „zivilisierten  Lebensformen“ führen bei einem großen Teil der Bevölkerung zu einem akuten Bewegungsmangel. Die gesamtgesellschaftlichen Kosten, die in Folge von Bewegungsmangel verursachten bzw. begünstigten Krankheiten anfallen, gehen in die Milliarden. Jedes Jahr sterben ungefähr 600.000 Menschen in Europa an Bewegungsmangel (WHO-Angaben). Das sind doch einige triftige Gründe, um das Gehen wieder mehr zu forcieren. Verkehr verbraucht durch die Herstellung und den Betrieb der Verkehrsmittel sogenannte externe Energie, die zusätzlich zur Körperenergie zugeführt werden muss. FußgängerInnenverkehr spart im Vergleich zu motorisierten Verkehrsmitteln fossile externe Energie und produziert somit keine Schadstoffemissionen.

Gehen ist rückläufig

Durchschnittlich geht jede Person in Österreich jeden Tag für Alltagserledigungen 660 Meter zu Fuß. Im Vergleich zum motorisierten Verkehr werden dadurch jährlich rund 530.000 Tonnen an Kohlendioxid eingespart. Während im Jahr 1990 noch 26 % der Alltagswege zu Fuß zurückgelegt wurden, waren es 20 Jahre später nur mehr 19 %.

Wie ist der Rückgang begründbar? Einerseits tendieren die Leute in unserer Gesellschaft aus Bequemlichkeitsgründen dazu sich weniger zu bewegen. Andererseits erschweren auch häufig die Siedlungs- und Verkehrsstrukturen das Gehen. Wenn Supermärkte auf der "Grünen Wiese" außerhalb des Ortskerns gebaut werden, dann können Einkäufe nicht mehr zu Fuß erledigt werden. Hier ist die Stadt der kurzen Wege gefragt. 

Verkehrsberuhigte Zonen wie etwa Begegnungszonen und begrünte Fußwege attraktivieren das zu Fuß gehen, natürlich müssen es die Distanzen auch ermöglichen. Infrastruktur zieht eben Verkehr an, das gilt auch beim FußgängerInnenverkehr.
Die vermehrte Nutzung von Elektrorollern führt immer öfter zu gefährlichen Situationen am gemischten Geh- und Radweg, deswegen sollten diese so häufig wie es geht räumlich getrennt sein

Kennzahlen zu den Fußwegen zeigen zugleich die Erhebungsproblematik im FußgängerInnen-Verkehr. Ein Mangel vieler Verkehrsbefragungen besteht in der ungenügenden Erfassung von Wegen, die zu Fuß zurückgelegt werden. Beim sogenannten „Etappenkonzept“ wird jede Fahrt um einen Fußweg zum und vom Verkehrsmittel ergänzt. Auch die Umstiegswege, die beim Wechsel zwischen den unterschiedlichen Verkehrsmitteln bei multimodalen Wegeketten entstehen, werden berücksichtigt. Nach dieser Erhebungsmethode werden nicht die oben erwähnten 19 % sondern 29 % der Alltagserledigungen zu Fuß zurückgelegt. Für rund 19 % der ÖsterreicherInnen sind ihre Füße sogar das Hauptverkehrsmittel.

Verkehrsmittel Füße

Die Bedeutung des Gehens als eigenständiges Verkehrsmittel wird grob unterschätzt. Unsere Füße sind sowohl eigenständiges Verkehrsmittel als auch ein verbindendes Glied zwischen allen anderen Verkehrsmitteln. Zu Fuß gehen ist der wichtigste Zubringer zum öffentlichen Verkehr. Eine Förderung des Zu-Fuß-Gehens hat daher auch direkte Auswirkungen auf alle anderen Verkehrsmittel.

Zu-Fuß-Gehen bildet die Basis aller physischer Mobilität. Egal, ob wir die nächste Haltestelle des öffentlichen Verkehrs, den Abstellplatz unseres Fahrrades oder den Parkplatz des Autos erreichen wollen, einen Teil des Weges legen wir immer zu Fuß zurück. Eine attraktive Gestaltung der Fußwege kann eine Verbesserung des Modal-Splits bewirken und die Effizienz des gesamten Verkehrssystems erhöhen. Laut Studien sind rund 50 % der Autofahrten in NÖ unter 5 Kilometer lang, immerhin jede 10. Autofahrt liegt unter 1 km. Weniger PKW-Kilometer bedeuten im Allgemeinen weniger interne und externe Kosten. Ein höherer ÖV-Anteil führt zu einer besseren Auslastung der bereitgestellten Infrastruktur.

Gehen hat Vorteile

  • Gehen ist entspannend und gesundheitsfördernd.
  • Gehen ist schnell auf kurze Distanzen.
  • Gehen ist sozial.
  • Gehen hat kaum Zugangsbeschränkungen.
  • Gehen ist das Bindeglied zwischen allen anderen Verkehrsmitteln.
  • Gehen ist das Verkehrsmittel mit den geringsten negativen Umweltauswirkungen.
  • Gehen ist in attraktiver Umgebung (z.B. Fußgängerzonen) sowie in Zusammenhang mit Wandertourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

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