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Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Gute Planung zahlt sich aus

Der Hausbau gilt als eine der größten Investitionen des Lebens. Ihre Entscheidungen betreffen die nächsten 20 bis 50 Jahre. Ausreichende Planungszeit macht sich also bezahlt. Als Belohnung winkt ein leistbares, behagliches und zukunftstaugliches Haus.

Bauplan liegt am Tisch, daneben Helm, Taschenrechner und Stift

Ein Traumhaus um 100.000 Euro gibt es nur im Prospekt. In der Realität sind noch viele zusätzliche Aufwendungen nötig. Diese Posten treiben den Gesamtpreis in die Höhe. Die Quadratmeterkosten für belagsfertige Ausführung liegen bei etwa 2.000 Euro. Wobei ein Unterschreiten dieser Summe schwerer, das Überschreiten leichter gelingt. Belagsfertig bedeutet, dass alles fertig ist – bis auf Wand-, Decken- und Bodenbeläge. 

Eines vorweg: Gute Planung und Ausführung zahlen sich aus. Wer hier investiert, hat bereits gewonnen.

Tipps für die gute Planung

  • Jeder Quadratmeter zu viel kostet mehr, Profiplanung rechnet sich hier.
  • Sparsame Haustechnik (Heizen, Strom, Lüftungsanlage) bringt einen dauerhaften Nutzen für Kosten und Klima.
  • Dämmen Sie großzügig – zu Ihrem Nutzen!
  • Setzen Sie bauliche Maßnahmen gegen sommerliche Überwärmung.
  • Vorausschauende Planung mit vielfältiger Nutzung (barrierefrei, Generationenhaus) kommt günstiger als nachträglicher Umbau.
  • Berücksichtigen Sie alle Baunebenkosten.
  • Kalkulieren Sie auch mit den laufenden Kosten über Jahrzehnte.

Betrachtet man die anfallenden Kosten eines Wohnhauses über eine Periode von 50 Jahren, so stellen die Baukosten nur 25 bis 30 % der gesamten Kosten dar. Die Energiekosten stellen den größten Anteil dar. Beste Wärmedämmung, Energieerzeugung mit kostenloser Sonnenkraft und optimierte Komponenten gleichen die etwas höhere Anfangsrechnung durch geringere Betriebskosten mehr als aus.

Unsere Checkliste für die Hausplanung enthält wichtige Empfehlungen für die Errichtung, die Gebäudehülle und die Beheizung eines Hauses. Sie gibt auch Tipps für ökologische Baustoffe und zum Kauf effizienter Haushaltsgeräte.

Dieser Wohnbaucheck hilft Ihnen bei Ihrer Planung

Ob Neubau oder Sanierung, mit der Hilfe von diesem kostenlosen Online-Tool haben Sie ein Werkzeug zur Hand mit dem Sie einfach und schnell die wichtigsten Maßnahmen und Planungsschritte Ihres Vorhabens optimieren können. Dieses Tool ermöglicht Ihnen schon in der Planungsphase v.a. die Energieeffizienz und die ökologische Beschaffenheit Ihres Gebäudes abzuschätzen und gibt Ihnen Tipps wie auch Sie schon demnächst klimaneutral wohnen können.  
Zusätzlich haben wir für Sie eine Excel-Datei mit dem klimaaktiv Wohnbaucheck für Profis zum Downloaden bereitgestellt: Wohnbaucheck für Profis.

Eine Skizze als erster Plan

Dem allerersten Plan geht eine Bestandsaufnahme bezüglich der Lage und Beschaffenheit des Grundstücks voraus: Lage, Verkehr, Boden, Gefahrenquellen usw.. Der erste Plan besteht möglicherweise nur aus einer Bleistiftskizze. Hier werden die Struktur des Gebäudes und die Anordnung der Räume zueinander überlegt. Auch erste Gedanken zu Baustoffen und Haustechnik können bereits einfließen. Aus so einem Vorentwurfsplan, der leicht zu ändern ist, entsteht letztendlich Ihr Traumhaus.

Nicht sofort sichtbare Umstände sind zu berücksichtigen, wie der Grundwasserspiegel, eine bestehende Flächenwidmung oder die Existenz von Altlasten. Ebenso sind die Grundstücksgrenzen nicht immer so, wie man vermutet – gesicherte Informationen bieten VermessungstechnikerInnen. 

Wir empfehlen zur Planung Expertinnen und Experten (Baufirmen, Architekturbüros etc.).

Hilfreiche Adressen sind in dieser frühen Planungsphase das Bauamt Ihrer Gemeinde und NÖ Gestalten.

Nach einigen Entwürfen entsteht der Einreichplan mit professioneller Hilfe. Hier wird das Gebäude für die notwendige Baubewilligung beschrieben. Der Einreichplan im Maßstab 1:200 oder 1:500 beinhaltet unter anderem Lagepläne, Grundrisse, Schnitte und Ansichten des Gebäudes. Eine Baubeschreibung ist ebenfalls anzuführen. Der Energieausweis ist der "Typenschein" für Ihr Haus. Die ermittelte Energiekennzahl erlaubt einfache Vergleiche mit anderen Häusern. Für Bauherr und Baufrau empfiehlt sich eine begleitende Kostenplanung während der ganzen Projektphase. So bewahren Sie den finanziellen Überblick. Am Beginn spricht man von Grobplanung, je weiter die Bauphase, umso detaillierter liegen die Kosten vor. Mit dem Einreichplan beginnt die „heiße Phase“ des Bauprojekts.

Dem Einreichplan folgen Pläne, Pläne, Pläne

Nach und nach entstehen ergänzend Polierplan, Schalungsplan, Installationsplan, Küchenplan, Elektroplan, Beleuchtungsplan und viele andere mehr.
Diese detaillierten Pläne bilden die Grundlage für die Arbeiten der weiteren beteiligten Gewerke. Auf Grund des Polierplans wird der Rohbau des Gebäudes erstellt.

Der Energieausweis

Der Energieausweis ist vergleichbar mit dem Auto-Typenschein. Er gibt Auskunft über viele Kennwerte des Hauses, so zum Beispiel den zu erwartenden Heizwärmebedarf. Befugte Fachleute (u.a. BaumeisterInnen) erstellen den Energieausweis.

energieausweis

Ein wichtiger Wert im Energieausweis ist der Heizwärmebedarf. Diese Kennzahl wird in kWh/m2a [Kilowattstunden per Quadratmeter und Jahr] angegeben. Eine niedrige Energiekennzahl (EKZ) wird mit bestmöglicher Dämmung erreicht. Zusätzlich lässt richtiges BenutzerInnen-Verhalten Winterkälte und Sommerhitze draußen.

Verschiedene Bau-Epochen – unterschiedliche Energiekennzahlen:

1950 - 1970 bis 250 kWh/m²a
bis 2000    ca. 100 kWh/m²a
bis 2015      ca. 50 kWh/m²a
Niedrigenergiehaus 20 bis 40 kWh/m²a
Niedrigstenergiehaus 20 bis 30 kWh/m²a
Passivhaus bis 10 kWh/m²a

Häuser mit der niedrigsten EKZ (Energiekennzahl) sind für heiße Sommer und kalte Winter bestens gerüstet! Positiver Nebeneffekt ist dabei, dass Wärmeverluste über Außenflächen extrem verringert sind. Der hygienisch erforderliche Luftwechsel bleibt gleich. Deswegen empfiehlt die Energieberatung den Einsatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.

Das folgende kurze Video erklärt den Energieausweis, der im Neubau (und Sanierung) ein Kontrollinstrument der Planung ist:

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