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Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Energie – Wärme, Strom und Mobilität für Niederösterreich

Energie wird für die Erzeugung von Wärme, Strom und Bewegung genützt. Zwei Drittel der Energie in NÖ kommen aus fossilen Quellen wie Öl und Gas, ein Drittel aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Wind, Holz und Sonne. Fast die Hälfte der Energie wird für die Bewegung (Mobilität mit Autos, Flugzeugen, Bahn,…) verbraucht.

Schild Richtung "Regenerative Energie", ohne Öl oder Gas.

Wofür benötigen wir Energie in Niederösterreich?

Derzeit verbrauchen wir in NÖ über 65,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) an Energie. Rund 26 % dieser Energie benötigen die niederösterreichischen Haushalte (ohne Mobilität), rund 40 % wird für die Mobilität (Autos, Flugzeuge, Bahn) und 34 % für die Produktion und Sonstiges (Industrie, Gewerbe,...) verwendet.  

Die Mobilität beansprucht den größten Anteil der Nutzenergie in NÖ. Effizienzmaßnahmen in diesem Bereich haben ein hohes Klimaschutz-Potential.

Private Haushalte

In den niederösterreichischen Haushalten wird 51 % der Energie für die Heizung verbraucht, 8 % für die Erzeugung von Warmwasser, 30 % für private Fahrzeuge und 11 % für das Kochen und vor allem für die Elektrogeräte im Haushalt.

In den privaten Haushalten in NÖ wird über die Hälfte der verbrauchten Nutzenergie für die Heizung verwendet.

Woher kommt die Energie in Niederösterreich?

Zwei Drittel stammen aus fossilen Energiequellen wie Öl und Gas, und ein Drittel aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind, Holz und Sonne. Das Ziel ist, dass dieser Anteil bis 2030 verdoppelt wird und bis 2050 100 % beträgt. Der Anteil der Erneuerbaren ist seit 2005 von 21,9 % auf 39 % gestiegen. Dieser positive Trend soll weitergeführt werden.

Nicht erneuerbare Energieträger

Nicht erneuerbare Energieträger sind Energieformen, die verbraucht werden und sich nicht ständig erneuern.

Öl und Gas

  • Öl und Gas sind vor etwa 70 Mio. Jahren aus Wassertieren und ‐pflanzen mit Hilfe von hohem Druck und Wärme entstanden (fossile Energie).
  • In NÖ werden insgesamt 50 Milliarden kWh Öl bzw. 5 Milliarden Liter Öl im Jahr verbraucht (Bruttoinlandsverbrauch, Stand 2022).
  • Rund 95 % des bei uns verbrauchten Öls und Gas kommen aus dem Ausland. Bis 26 Milliarden Euro jährlich (im Jahr 2022) werden in Österreich für den Import von fossile Brennstoffe ausgegeben.
  • In NÖ werden geringe Menge an Öl und Gas gefördert, v.a. im Wiener Becken und in der Molassezone (Alpennordrand).

Kohle

  • Kohle ist vor rund 300 Millionen Jahren aus abgestorbenen Holz- und Pflanzenteilen entstanden, die mit Wasser bedeckt waren. Daraus entstand erst Torf, dann Braunkohle und mit der Zeit Steinkohle (fossile Energie).  
  • Derzeit gibt es keinen Kohleabbau mehr in Österreich.
  • In Österreich importieren wir rund 30 Milliarden kWh Kohle jährlich, davon in NÖ weniger als 1 Milliarden kWh.

Uran

  • Uran ist ein radioaktives Schwermetall, welches zur Stromerzeugung in Atomkraftwerken genützt wird.
  • Uran ist nur in begrenzten Mengen verfügbar. Es erneuert sich nicht.
  • Es kommt zu negativen Umweltauswirkungen durch Urangewinnung und Endlagerung von Atommüll.
  • Hohes menschliches Risiko durch Unfälle und Störfälle bei Atomkraftwerken.
  • In Österreich ist kein Atomkraftwerk in Betrieb.
  • Der Anteil von Atomstrom bei den Stromimporten beträgt bis zu 15 % und kommt vor allem aus der Schweiz, Tschechien und noch aus Deutschland (Stand 2020).

Die erneuerbaren Energieträger

Erneuerbare Energieträger sind Energieformen, die ständig erneuert werden.

Dazu zählt die Energie von Sonne, Wasser, Wind, Erdwärme und z.B. auch die Gezeitenenergie. Auch nachhaltig genutzte Biomasse, v.a. Holz, zählt zur erneuerbaren Energie.

Seit 2005 ist der Anteil der erneuerbaren Energieträger kontinuierlich gestiegen. Derzeit werden in NÖ rund 26 Milliarden kWh Strom und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt.

Erneuerbare Energieerzeugung in Niederösterreich (Stand 2022):

  • 797 Windkraftanlagen: aus der Energie des Windes wird Strom.
  • 114.915 Photovoltaikanlagen: aus der Energie der Sonne wird Strom.
  • 73 ha thermische Kollektorfläche: aus der Energie der Sonne wird Wärme.
  • 6 Großwasser- und 561 Kleinwasserkraftanlagen: wir nützen die Kraft des Wassers für die Erzeugung von Strom.
  • 87 Biogasanlagen: Biogas entsteht durch Abbau von organischem Material (z. B. Mist, Gülle, Speisereste, Biotonne, Pflanzen) unter Luftabschluss. 40 % der im Biogas enthaltenen Energie werden zu Strom umgewandelt. Die restliche Energie wird als Wärme genützt.
  • 30 Biomasse KWK-Anlagen: Bei Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen werden aus der eingesetzten Biomasse (Holz, Stroh, Pflanzen,…) in einem Prozess 30 bis 35 % Strom und 50 bis 55 % Wärme erzeugt.
  • 843 Biomasse Fernwärme-Anlagen: Aus Biomasse (Holz, Stroh, Pflanzen,…) wird Wärme für das Fernwärmenetz.
  • Umweltwärme: 101.913 Wärmepumpen und Solarwärmeanlagen in Niederösterreich (Stand 2021/2022).
  • Geothermie (Wärme aus dem Erdinneren): Wird in NÖ und Österreich wenig genutzt und beschränkt sich großteils auf Thermalbäder. Soll in Zukunft gefördert werden.  
Niederösterreichs sauberer Strom wird aus Sonnenenergie, Wasserkraft, Windenergie & Biomasse erzeugt.

Die Energie-Zukunft in Niederösterreich

Die fossile Energieformen werden von den erneuerbaren Energieformen ersetzt.

Die Umweltauswirkungen durch den hohen Energieverbrauch und die Verbrennung fossiler Brennstoffe sind enorm. Eine dieser Auswirkungen ist der fortschreitende Klimawandel, welcher katastrophale Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat. NÖ möchte Vorreiter in Europa sein und stellt alle Weichen für ein zukunftsfähiges Energiesystem. Das Land NÖ hat sich das Ziel gesetzt bis 2050 eine Energiewende erfolgreich umzusetzen.

Diese Energiewende soll erreicht werden durch wesentliche Maßnahmen:

  • Energie sparen: Derzeit verbrauchen wir in NÖ rund 66 Milliarden kWh Energie. Durch Energieeinsparmaßnahmen soll der Energieverbrauch auf 50 Milliarden kWh bis 2050 reduziert werden. Dies soll durch den Einsatz von effizienteren Technologien und dem Vermeiden von Energieverschwendung erreicht werden.
  • Steigerung der erneuerbaren Energieträger: Ein Drittel der Energie kommt bereits aus erneuerbaren Energieträgern. Dieser Anteil soll bis 2030 auf zwei Drittel und bis 2050 auf 100 % ausgebaut werden.
  • Keine fossilen Energieträger: kompletter Ausstieg aus fossilen Energien wie Erdöl, Erdgas und Kohle
  • Nutzung von innovativen Technologien: Die Energiewende wird nur gelingen, wenn innovative Technologien vermehrt genützt werden und weiter daran geforscht werden.
  • Sektorkopplung: Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie. Eine wesentliche Maßnahme ist, dass klimafreundlicher Strom vermehrt auch in den Bereichen Wärme und Verkehr genützt wird, wie zum Beispiel bei Elektrofahrzeugen.

Die Maßnahmen und der Fahrplan sind im Klima- und Energiefahrplan des Landes NÖ detailliert festgehalten.  

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